Risikofaktoren und Vorbeugung

Wie kann ich das Schlaganfallrisiko minimieren?

Ein Schlaganfall ist die Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung des Gehirns. Unabhängig von der auslösenden Ursache kommt es bei gestörter Durchblutung zu einem Sauerstoff- und Nährstoffmangel in den betroffenen Hirnregionen und in der Folge zur Schädigung der Hirnzellen bis zum Absterben oder zu einer Zerstörung durch Einblutung. Die Symptome hängen vom betroffenen Hirngebiet ab. Am häufigsten sind: Sprach-/Sprechstörung, Sprachverständnisstörung, Kraftminderung bis Lähmung, Taubheitsgefühl, Sehstörung.

Meistens wird ein Schlaganfall durch eine starke Einengung oder einen kompletten Verschluss einer Hirnarterie ausgelöst. Häufigste Ursachen dafür sind Arterienverkalkungen an den Halsschlagadern oder im Gehirn selbst, oder aber ein Blutgerinnsel, das sich an geschädigten Gefäßwänden oder bei Rhythmusstörungen im Herzen bilden kann und von dort weggeschwemmt wird. Weniger häufig ist eine Hirnblutung Ursache eines Schlaganfalls.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Bluthochdruck

Je höher der Blutdruck ist, desto höher ist das Schlaganfallrisiko. Wenn der Blutdruck über 140/90 mm Hg liegt, ist das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, drei- bis fünfmal höher als bei normalem Blutdruck. Damit ist Bluthochdruck der wichtigste Risikofaktor für Schlaganfall.

Das Problem: hoher Blutdruck an sich verursacht in der Regel keine Beschwerden und wird daher von den Betroffenen selbst nicht bemerkt. So bleibt er oft lange unbehandelt. Deshalb sollte der Blutdruck auch von Gesunden immer wieder einmal kontrolliert werden. Durch eine rechtzeitige Behandlung (Blutdrucksenkung) könnten viele Schlaganfälle verhindert werden.

Erhöhtes Cholesterin

Cholesterin, eine Substanz, die üblicherweise zu den Lipiden gerechnet wird, benötigt der Körper als Baustein in vielen Bereichen wie etwa der Zellwand. Erhöhte Cholesterinspiegel werden mit vermehrter Schädigung der Gefäßwände (Arteriosklerose) assoziiert und erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Es gibt unterschiedliche Arten von Cholesterin und das Risiko hängt auch von deren Verhältnis zueinander ab. Durch entsprechende Ernährung lässt sich der Gesamtspiegel senken und durch mehr Bewegung der Anteil des sogenannten „guten“ Cholesterins anheben. Wenn diese Lebensstilmaßnahmen allein nicht ausreichen, stehen wirksame Medikamente zur Cholesterinsenkung zur Verfügung.

Zuckerkrankheit

Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel führt auch zu einer Schädigung der Gefäßwände. Als eine der möglichen Spätfolgen ist das Schlaganfallrisiko für Personen mit Diabetes mellitus um das Zwei- bis Dreifache erhöht.

Rauchen

Rauchen ist eine der wichtigsten – aber vermeidbaren – Ursachen von Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Raucher*innen haben, gegenüber NichtraucherInnen, ein zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfallrisiko.

Übergewicht

Übergewicht führt oft zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes und damit zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko.

Bewegungsmangel

Ausreichende Bewegung erleichtert die Gewichtskontrolle, senkt den Blutdruck und verbessert das Cholesterinprofil und vermindert so das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko.

Hormontherapie bei Frauen

Eine Hormontherapie, entweder als Empfängnisverhütung z.B. mit der Pille oder in den Wechseljahren kann das Schlaganfallrisiko erhöhen. Vor allem in Kombination mit anderen Risikofaktoren, insbesondere dem Zigarettenrauchen, aber auch mit Gerinnungsstörungen ist das Risiko selbst für junge Frauen erhöht​.

Was kann ich selbst zur Vorbeugung tun?

  • Rauchstopp

  • Ausgewogene salz- und fettarme Ernährung

  • Regelmäßige Bewegung (mind. 30 Minuten, 6 x / Woche)

  • Gewicht halten oder bei Übergewicht reduzieren

  • Alkohol nur in Maßen genießen

  • Regelmäßige Blutdruckkontrollen

  • Regelmäßige Einnahme ggf. verordneter Medikamente

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchung​​