Neue Förderaktionen zur Alkoholprävention für Betriebe und Vereine

Mit bis zu 6.000 Euro fördert der Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit der Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Steiermark sowie der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) Unternehmen in der Steiermark bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Alkoholprävention im Betrieb. Auch für Sportvereine gibt es ein Förderprogramm, das den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol unterstützt.

Aus einer Mitarbeiterin, die nach Feierabend gerne ein Glas trinkt, oder einem Mitarbeiter, der jeden Tag ein Bier trinkt, kann – wenn der Alkoholkonsum ein ungesundes Maß erreicht – eine Belastung für den ganzen Betrieb werden. Alkohol ist im gesellschaftlichen Leben in der Steiermark nach wie vor sehr präsent. Zu jedem Anlass gibt es das Angebot, Alkohol zu konsumieren und die Zugangsbarrieren sind äußerst niedrig. Das ist leider auch beim Sport oft der Fall. Ob bei großen Sportveranstaltungen oder beim Vereinssport: Mit Alkohol feiert man Siege, oder begießt Niederlagen. Auch als Durstlöscher oder zur Erholung nach dem Sport wird Alkohol getrunken.

Alkoholprävention für Betriebe: Bewusstsein steigern

„Der Weg vom Genuss über die Gewohnheit bis zur Sucht ist kürzer, als man glaubt. In der Steiermark gibt es über 50.000 alkoholkranke Menschen und geschätzt 125.000 Menschen, die durch ihren Alkoholkonsum gesundheitlich gefährdet sind. Umso wichtiger daher die Alkoholprävention in Betrieben und Vereinen, um das Bewusstsein im Umgang mit Alkohol zu steigern. Alkoholprävention sorgt für mehr Bewusstsein und damit für dauerhafte Leistungsfähigkeit“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Alkoholsucht kann jeden treffen, von dem*der Arbeiter*in bis zum*zur Akademiker*in. Das Klischee von der Kiste Bier auf der Baustelle gibt es längst nicht mehr. Verschiedene Branchen oder Berufsgruppen sind gleichermaßen betroffen.

„Mehr vom Leben“ Förderung für Betriebe: Bis zu 6.000 Euro

Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Alkoholprävention für Betriebe werden Unternehmen mit bis zu 6.000 Euro vom Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit der Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer Steiermark sowie der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) in der Steiermark gefördert. „Alkohol kann sich massiv auf das Betriebsklima und die Gesundheit der gesamten Belegschaft auswirken“, erklärt Bianca Heppner von der Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“. Betriebe wissen oft nicht, wo sie ansetzen und was sie tun sollen. Es stellen sich viele Fragen: Was kann man tun, wenn ein*e Mitarbeiter*in ein Suchtproblem hat? Darf man es ansprechen und wie? Was sind die Rechte und Pflichten zum Thema Alkohol am Arbeitsplatz? Wie kann ein klarer Handlungsrahmen für das Thema am Arbeitsplatz definiert werden?

Alkoholprävention für Betriebe: Mehr Sicherheit und besseres Betriebsklima

Mit der Förderung erhalten Betriebe, je nach Bedarf, Bausteine für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol. Im Rahmen einer Erstberatung stellen „Mehr vom Leben“-Expert*innen Ziele und Möglichkeiten vor und analysieren die Ausgangslage im Betrieb. Entscheidet sich der Betrieb dann dafür, Alkoholprävention umzusetzen, helfen die Expert*innen bei der Implementierung einer auf den jeweiligen Betrieb zugeschnittenen Präventionsstrategie, die verbindliche Standards und Maßnahmen im Umgang mit Alkohol im Betrieb festlegt. Diese umfassen Führungskräfte-Coachings, Sensibilisierung für Mitarbeiter*innen, Informationen über Hilfsmöglichkeiten sowie Angebote für Lehrlinge.

Die Förderung, die bis 1. Dezember 2022 beantragt werden kann, soll Betriebe motivieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Alkoholprävention sorgt für mehr Sicherheit, höhere Leistungsfähigkeit und ein besseres Betriebsklima.

„Wer sich für die Förderung bewirbt, sollte dazu bereit sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, weiß Heppner. Hilfreich ist, wenn sich Betriebe vorab genau überlegen, was ihre Motivation ist. Will der Betrieb klare Richtlinien oder will man Wissen über die Rahmenbedingungen und damit mehr Gesundheit für die Belegschaft. Ist die Motivation geklärt steht einem erfolgreichen Projekt nichts mehr im Weg.

Bis zu 700 Euro Förderung für Sportvereine – bis 31. Juli 2022

Auch für Sportvereine gibt es ein Förderprogramm, das dabei unterstützt, klare Regeln für den Umgang mit Alkohol zu erarbeiten – ohne zu moralisieren oder als „Spielverderber“ dazustehen. Weiters erhalten Fördernehmer*innen wichtige Informationsmaterialen, die sie beim Projektmanagement und bei der Maßnahmenentwicklung – insbesondere für den Jugendschutz – unterstützen.

Mit der Förderung von bis zu max. 700 Euro, die bis 31. Juli 2022 beantragt werden kann, können neue Anschaffungen für den Verein gemacht werden, wie zum Beispiel Sport- und Trainingszubehör, Sportbekleidung, Gesellschaftsspiele. Nach einem erfolgreichen Projektabschluss erhalten Sportvereine eine „Mehr vom Leben“-Auszeichnung für Ihr Engagement.

Nicht zuletzt bringen ein gutes Image und eine gute Stimmung Mitglieder. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol wird die Gesundheit gefördert und Gefahren durch Unfälle oder alkoholisierte Gäste, die sich bei Veranstaltungen unangebracht oder gar aggressiv verhalten, reduziert. „So wird ein Verein besonders für Eltern interessant, die ihre Kinder in guten Händen wissen wollen. Wo Menschen sich wohl fühlen und Spaß haben, gehen sie auch gerne wieder hin“, so Petra Wielender von der Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“.

Im Sportverein sind vor allem die Trainer*innen wichtige Vorbilder, Vertrauenspersonen und Ratgeber*innen. Sie können dazu beitragen, das Selbstvertrauen und eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu stärken, indem sie eine klare Vorbildrolle einnehmen und Regeln im Umgang mit Alkohol vermitteln.

Alkohol und Sport passen nicht gut zusammen. Im Gegenteil: Alkohol wirkt sich negativ auf Energie, Herz-Kreislauf und die Psyche aus und er fördert auch keineswegs die Regeneration, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Auch die Unfallgefahr beim Sport steigt, weil Alkohol die Angst reduziert und zur Selbstüberschätzung führt.

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Vom Genuss über die Gewohnheit bis zur Sucht ist der Weg kürzer, als man denkt. Umso wichtiger daher die Alkoholprävention in Betrieben und Vereinen, um das Bewusstsein im Umgang mit Alkohol zu steigern.
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