Erfahrungsaustausch „Aktion Saubere Hände“

Am 12. Oktober 2021 fand bereits zum neunten Mal ein Erfahrungsaustausch zur „Aktion Saubere Hände“ in Graz statt. Rund 60 interessierte Mitarbeiter*innen aus Krankenanstalten, Reha-Einrichtungen, Pflegeeinrichtungen und aus dem ambulanten Bereich nutzen die Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch.

Im Zuge der Corona-Pandemie hat die Händehygiene in der breiten Öffentlichkeit eine neue Bedeutung und Aktualität bekommen. Im Gesundheitsbereich ist die Bedeutung der Händehygiene immer ein Thema, denn sie stellt eine der wichtigsten Infektionspräventionsmaßnahmen dar. Daher wird auf Initiative des Gesundheitsfonds Steiermark seit 2011 das deutsche Projekt „Aktion Saubere Hände“ (ASH) im steirischen Gesundheitswesen umgesetzt.

Von Corona bis hin zur Händehygiene im Wandel der Zeit

Zu Beginn begrüßte Johannes Koinig, stellvertretender Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, das anwesende Publikum und eröffnete den diesjährigen Erfahrungsaustausch.
Klaus Vander, Ärztlicher Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie der Stmk. KAGes, sorgte wieder für fachliche Inputs und berichtete über „Topics rund um Corona“. Er ging näher auf die Auswirkungen der COVID 19 Pandemie auf die stationäre Spitalsversorgung, die Aussagekraft von Ag-Tests sowie Impfungen ein und stand mit seiner fachlichen Expertise für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
Cornelia Jeuschnigger, Hygienefachkraft im LKH-Univ. Klinikum, ging auf das Thema „Händehygiene im Wandel – Semmelweis im Funktionsbereich“ ein und berichtete diesbezüglich über Daten, Fakten, Zahlen, die 5 Indikationen der Händedesinfektion lt. WHO, Messung der Compliance der Händedesinfektion und „Hygiene mal anders erleben“ ein.
Michael König vom Kardinal Schwarzenberg Klinikum referierte über das Thema „Chirurg, Händehygiene, Corona – Eine Wechselwirkung“ und zeigte auf, wie die Klinik durch umfangreiche Hygienemaßnahmen zum „sichersten Ort für alle Mitarbeiter*innen“ wurde.

Rettungsdienst und Apotheken in der Pandemie

Nach der Kaffeepause am Vormittag informierte Peter Hansak, Landesrettungskommandant für Steiermark und Stv. Bundesrettungskommandant des Österr. Roten Kreuzes über „SARS-CoV-2: Hygiene und Infektionstransporte im Rettungsdienst“. Unter anderem ging er näher auf die Ziele des Rettungsdienstes in einer Pandemie, diesbezügliche Problemstellungen und erforderliche Maßnahmen ein.
Nächster Programmpunkt war der Vortrag von Gerhard Kobinger, Präsident der Apothekerkammer Steiermark und Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer mit dem Titel „Apotheken in Zeiten von Corona: Aufgaben und Learnings“.
Doris Pichler, Hygienefachkraft im Gesundheitszentrum Joglland und Marienkrankenhaus Vorau, teilte ihre Erfahrung zur Umsetzung der „Aktion Saubere Hände“ im Gesundheitszentrum Joglland und ging auf die Themen Registrierung, Dateneingabe und Zertifikatsantrag ein. Außerdem sorgte sie mit Augenjoga für Entspannung.

Corona aus rechtlicher Sicht

Der zweite Teil der Veranstaltung nach der Mittagspause startete mit Maja Schmölzer von der OE Recht und Risikomanagement der Stmk. KAGes. Sie berichtete anhand von Fallbeispielen über „Corona aus rechtlicher Sicht“ und stand dem Publikum mit fachlichen Expertise für Fragen zur Verfügung.
Christian Pux, Hygienefachkraft aus den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz, fokussierte auf zwei Themen. Er startete mit der Präsentation „Lessons Learned! Umgang mit Isolierung“ und berichtete danach über die Aktion „Antibiotika und multiresistente Erreger“ im Pflegeheim – sein Herzenzthema.

Motivation steigern

Den Abschluss des diesjährigen Erfahrungsaustausches bildete der Vortrag von Sophie Karmasin, Karmasin Research & Identity. Sie beschrieb Methoden zur Steigerung der Motivation von Routinearbeiten im Gesundheitsbereich und Erkenntnisse aus den Verhaltenswissenschaften zu Gesundheit, Hygiene und Prävention“.

Die Teilnehmer*innen am diesjährigen Erfahrungsaustausch haben neben fachlichen Inputs eines abwechslungsreichen Tages auch wieder die Möglichkeit bekommen, sich persönlich auszutauschen.

An dieser Stelle ergeht ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden für die interessanten Beiträge und für den offenen Austausch. Ebenso an alle teilnehmenden Gesundheitseinrichtungen der „Aktion Saubere Hände“, die sich tagtäglich für die Verbesserung der Händedesinfektionscompliance vor Ort einsetzen.

Fotocredit: Klara Hutter